Im EK haben wir in der Ausgabe 1/2014 Gesellschaftsspiele für die ganze Familie vorgestellt: Diese Serie setzen wir mit einem Beitrag von Hendrik Breuer hier fort.
In „First Train to Nürnberg“ werden wir zu lokalen Eisenbahnunternehmern, die im Jahr 1835 darum wetteifern, als erste eine Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Fürth zu installieren. Erdacht wurde das Spiel vom englischen Eisenbahnfan Martin Wallace, der „First Train to Nürnberg“ noch ein zweites Brett beigefügt hat, auf dem man in der Region Wensleydale spielen kann.
Spieleautor Wallace ist bekannt für seine komplexen Eisenbahn-Spiele mit großer Spieltiefe. „First Train to Nürnberg“ macht da keine Ausnahme. Schon die Vorbereitung des Spiels dauert eine Weile, da wir bis zu 120 Frachtgüter (Bier, Post) und 75 Passagiere auf dem Spielbrett verteilen müssen. Ein Tableau zeigt zehn Werte (u.a. Gewinne/Verluste, Einfluss auf die Regierung, Verhältnis zu Anrainern) an, die wir im Auge behalten sollten. Das Spiel läuft je nach Spieleranzahl über vier oder fünf Runden, in denen wir unser Streckennetz ausbauen und möglichst viele Frachtstücke und Passagiere in die beiden Städte transportieren müssen. Leider zeigt sich, dass es im frühen neunzehnten Jahrhundert ruinös gewesen sein muss, eine Eisenbahnlinie zu unterhalten, denn wir schrammen in jeder Runde knapp am Bankrott vorbei. Wir müssen also noch Investoren anwerben, Landbesitzer bestechen und unsere nicht mehr benötigten Streckenabschnitte schnell verkaufen.
„First Train to Nürnberg“ ist sicherlich nichts für Zwischendurch. Lässt man sich allerdings auf das Spiel ein, kann man wunderbare Stunden im Frankenland verleben. Einmal verstanden, greifen die Spielmechanismen reibungslos ineinander und machen das Spiel zu einem Highlight für Eisenbahn-Freunde.