[Bilder und Text: Roland Scheller] In zahlreichen Bahnbetriebswerken der DB finden sich ab Anfang der sechziger Jahre ehemalige Kesselwagen, die als Vorratsbunker für Bremssand von Diesel- und E‑Loks genutzt wurden. Unserem Beitrag zeigt, wie ein solcher Sandbunker mit einfachen Mittel als H0-Modell nachgebildet werden kann.

Der auf einem amerikanischen Kesselwagen basierende Sandbunker als fertiges H0-Modell auf der Modellbahn-Anlage
Das Vorbild:
Die in vielen Bahnbetriebswerken vorhandenen Sandtürme aus der Dampflokzeit, die für das Befüllen der Sanddome auf Kesselscheitel dienten, waren auf Grund ihrer Bauart für das Befüllen der Bremssandbehältern von Diesel- und E‑Loks, die sich im Drehgestellbereich befinden, denkbar ungeeignet. Aus diesem Grund wurden in zahlreichen Bahnbetriebswerken der DB ab Beginn der sechziger Jahre Sandbunker aufgestellt, die aus ausgedienten Kesselwagen EKW 49 amerikanischen Ursprungs entstanden.

Das Vorbild: Der Sandbunker im ehemaligen Bw Singen (Htwl.)
Der Kessel wurde auf Böcken unterschiedlicher Bauart so in der Höhe gelagert, dass der Obmann bequem mit einer Schubkarre unterfahren konnte, um diese mit Sand zu füllen. Diesen konnte er zu den an unterschiedlichen Stellen im Bw stehenden Loks schieben, um die Sandvorräte der Loks zu ergänzen. Die Befüllung des Sandbunkers erfolgte durch Silowagen der Bauart Kds 54 oder Kds 56. Deren Inhalt wurde mit Druckluft von einer Lok in den Kessel geblasen.
Heute haben die Sandbunker ausgedient und auch einen Obmann sucht man vergeblich in den Werken der DB AG. Neigt sich der Sandvorrat in einem Triebfahrzeug dem Ende entgegen, muss der Lokführer den Sand selbst nachfüllen. Dieser wird in 50-kg-Säcken auf Paletten vom Baustoffhändler angeliefert.
Das Modell:
Ausgangspunkt für das Modell eines solchen Sandbunkers ist der Zementsilowagen KKd 49 von Klein Modellbahn. Das Modell findet sich heute im Roco-Programm wieder. Dieser Wagen besitzt bereits ein Geländer mit Aufstiegsleiter, so dass dies nicht extra angefertigt werden muss. Im ersten Schritt wird der Kessel vom Fahrwerk getrennt und in seine Einzelteile zerlegt.
Anschließend werden die Manometernachbildungen auf dem Kesselscheitel und die Befestigungszapfen der Kesselauflage für das Fahrwerk abgeschnitten. Danach werden die Löcher der Kesselbefestigung verschlossen, sie werden mit Nitrospachtel von Revell verfüllt und mit feinem Schleifpapier geglättet.

Einige der nach der Zerlegung entstandenen Löcher müssen verschlossen werden.